Identität, Parteilichkeit, Polarisierung - Wie können demokratisch gewählte Politiker ihren Willen durchsetzen, obwohl sie die Autokratisierung befürworten?

Das FES-Regionalbüro für Internationale Zusammenarbeit - Demokratie der Zukunft hat in Zusammenarbeit mit Professor Milan Svolik von der Yale University eine länderübergreifende Umfrage in sieben europäischen Ländern (Deutschland, Spanien, Estland, Polen, Serbien, Schweden und Ukraine) durchgeführt, um zu versuchen, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Inwieweit sind die Gesellschaften in Deutschland, Spanien, Estland, Polen, Serbien, Schweden, Spanien und der Ukraine polarisiert?
2. Wie widerstandsfähig und stabil sind diese Demokratien? Je mehr Bürger Verstöße gegen demokratische Normen akzeptieren, desto weniger belastbar und stabil ist eine Demokratie.
3. Für welche Interessen (identitätspolitische oder sozioökonomische Interessen) sind die Wähler bereit, Verstöße gegen demokratische Normen zu tolerieren?
4. Welche demokratischen Verstöße (gegen welches demokratische Prinzip) sind die Wähler am ehesten bereit zu tolerieren?

Die dieser Studie zugrunde liegende Hypothese ist, dass die Bürger in einem stark polarisierten Umfeld weniger bereit sind, die Rolle des Wächters zu übernehmen, und eher bereit sind, Verstöße gegen demokratische Normen zu akzeptieren, um ihrer Seite zum Sieg zu verhelfen. Die Verschärfung der Polarisierung bietet somit ein Einfallstor für den Rückfall in die Demokratie.

Die FES Madrid und die Agenda Pública nutzten den Besuch von Elena Avramovska, leitende Wissenschaftlerin im FES-Büro "Demokratie der Zukunft" und Autorin des Berichts, und organisierten ein Expertentreffen, um die wichtigsten Ergebnisse der Studie zu diskutieren.