12.03.2024

Zur Zukunft der europäischen Energie- und Industriepolitik: Trialog zu gewerkschaftlichen Perspektiven aus Deutschland, Frankreich und Spanien

Die FES Madrid hat in Zusammenarbeit mit der FES Paris und FES Just Climate einen Trialog mit Gewerkschaften aus Deutschland, Frankreich und Spanien über die industrielle und energetische Umstellung auf Klimaneutralität in Europa moderiert, um gemeinsame Perspektiven und Positionen für Arbeitnehmer:innen an verschiedenen Standorten zu ermitteln.

Ort: Ortega-Marañón Stiftung, Madrid
Datum: 12. und 13. März 2024

Deutschland, Frankreich und Spanien sind zentrale politische und wirtschaftliche Akteure in der EU. Die Transformation von Energieerzeugung und industrieller Produktion in Richtung Klimaneutralität ist dabei eine der wichtigsten Herausforderungen in Europa. Mit der Umstellung der Industrie in Europa auf klimaneutrale Produktion und Produkte wird sich aber auch die industrielle Landkarte Europas verändern. Fragen der Energie-Infrastruktur gewinnen an Bedeutung, was z.B. an den geplanten Wasserstoff-Pipelines zwischen den drei Ländern zum Ausdruck kommt.

Klar ist, dass Länder wie Spanien mit einem großen Angebot erneuerbarer Energien und als „Brückenkopf“ zu in Nordafrika zukünftig eine wichtigere Rolle in der Energieversorgung der europäischen Industrie spielen werden. Aber bleibt es bei dieser „Versorgerrolle“ für die traditionellen Industrieregionen z.B. in Frankreich und Deutschland? Oder wandert die Industrie dahin, wo Energie reichlich und günstig ist? Denkbar ist auch ein Netzwerk mit unterschiedlichen Standorten, wie es die Entscheidung von VW mit neuen Batteriewerken sowohl in Salzgitter als auch in Valencia nahelegt? Vieles ist offen, aber klar ist, dass in den kommenden Jahren wichtige Weichen gestellt werden, sowohl in den drei Ländern als auch auf europäischer Ebene. Zu vermuten ist auch, dass diese Neusortierung der Industrielandkarte nicht ohne Konflikte stattfinden wird und dass die Gefahr besteht, dass Arbeitnehmer*innen an verschiedenen Standorten gegeneinander ausgespielt werden.

Deshalb halten wir es für sinnvoll, frühzeitig einen Dialog der gewerkschaftlichen Akteurinnen und Akteure aus den drei Ländern zu initiieren. Vonseiten der FES wird dieser mit ihrem organisatorischen und fachlichen Netzwerk von Büros in Madrid und Paris und thematisch fokussierten Arbeitseinheiten in Berlin und Brüssel (Kompetenzzentrum Just Transition) begleitet.

Am vergangenen 12. und 13. März fand der Trialog über gewerkschaftliche Perspektiven in Deutschland, Frankreich und Spanien statt. Das Programm zielte darauf ab, einen Austausch zu den genannten Themen anstoßen. Ziel des trilateralen Dialogs war es, gemeinsame Perspektiven und Positionen zu identifizieren und ggf. gemeinsame Aktivitäten ins Auge zu fassen.

PROGRAMM

12. März 2024

Auftakt

  • Forstschritte auf dem Weg zu einem gerechten Übergang in Spanien: Laura Martín Murillo, Leiterin des Instituts für den gerechten Übergang (Ministerium für den ökologischen Übergang und die demografische Herausforderung, MITECO, Spanien).

13. März 2024

Begrüßung & Einführung

  • Luise Rürup, Vertreterin der FES in Spanien und Portugal.

Panel I: Grüne Transformation und Arbeitsplätze aus europäischer Perspektive

  • Claudia Detsch, Leiterin, FES Just Climate, Brüssel.
  • Moderation: Benjamin Schreiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter, FES Paris.

Panel II:  Grüne Energie in Europa – Eine neue Rolle für Spanien?

  • Pedro Fresco, Generaldirektor des valencianischen Verbands der Energieunternehmen (AVAESEN) und ehemaliger Generaldirektor für ökologischen Wandel in der Landesregierung Valencia
  • Yana Zabanova, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz – Zentrum Potsdam (RIFS), Mitverfasserin der FES-Studie Building partnerships for an international hydrogen economy
  • Moderation: Sophie Martiné, wissenschaftliche Mitarbeiterin, FES Paris.

Panel III: Eine neue Landkarte derIndustrieproduktion in Europa?

  • Judith Kirton-Darling, Generalsekretärin, IndustriAll Europe.
  • Moderation: Christian Testorf, Referat EU & Nordamerika, FES Berlin.

Panel IV: Ökologische Transition in der Praxis: Das Beispiel des baskischen Wasserstoffkorridors BH2C

  • José Ignacio Zudaire, Vorsitzender des BH2C, Stellvertretender des Geschäftsführers von Petronor, Vorsitzender der Handelskammer von Bilbao.
  • Moderation:Covadonga Morales, wissenschaftliche Mitarbeiterin, FES Madrid.

Zusammenfassung & Ausblick

  • Thorben Albrecht, Ehemaliger Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales der Bundesrepublik Deutschland.

Friedrich-Ebert-Stiftung
Büro Madrid

Calle de Manuel Silvela, 7 - bajo dcha.
28010 Madrid
Spanien

(+34) 91 294 88 80
info.madrid(at)fes.de

Team & Kontakt

Newsletter